Unter dem Projektnamen «SimmeSolar» verfolgt die in Bern ansässige Mountain Sun Technologies AG die Idee, auf der Rinderalp eine alpine Solaranlage zu erstellen, die über rund 25 Jahre hinweg erneuerbaren Strom für das Simmental und das Diemtigtal liefern soll.

Im Endausbau soll die Anlage eine Gesamtfläche von rund 25 Hektaren erreichen, die jährlich rund 34 Gigawattstunden Solarstrom produziert – von der Region, für die Region.

Vorteile und Nutzen für die Gemeinde und die Region

  • Unabhängigkeit von Stromimporten – insbesondere im Winterhalbjahr

    Der Stromertrag alpiner Solaranlagen beträgt im Winterhalbjahr pro Fläche das Drei- bis Vierfache einer Anlage im Mittelland

  • Günstiger, nachhaltiger Strom

    Die Region – Private, Betriebe, Bergbahnen – profitiert langfristig von eigenem, günstigem und nachhaltigem Strom sowie einer stabilen Versorgung. Zielgrösse +/-10 Rp./kWh.

  • Lokal Erzeugung, lolake Nutzung

    Ermöglicht durch die ab 2026 geltende LEG (lokale Elektrizitätsgemeinschaft), bei der sich Solarstrom-Produzentinnen und Endverbraucher innerhalb des gleichen Gemeindegebiets zusammenschliessen können

  • Wirtschaftlicher Mehrwert für die Region

    Die Anlage leistet einen Beitrag zur Sicherung von Arbeitsplätzen, einem nachhaltigen Bergerlebnis für die Gäste und somit einer Erhöhung der Wertschöpfung für die gesamte Region (z.B. durch bessere Vermarktungsmöglichkeiten)

  • Langfristige Vorteile

    Die Anlagen können über 20 bis 30 Jahre kostengünstig und konstant betrieben werden

  • Zeitlich befristet

    Betriebsdauer von ca. 25 Jahren, danach garantierter Rückbau

Mehrwert SimmeSolar

Welchen Einfluss hat das Solarprojekt auf die regionale Wertschöpfung in Erlenbach und Diemtigen?
Eine Studie von Swiss Economics gibt Antworten.

> Studie lesen

Standort und Perimeter der Anlage

Der Kanton Bern hat bestimmte Gebiete identifiziert, die sich für die Entwicklung von alpinen Solaranlagen besonders eignen. Dazu gehört explizit die Rinderalp (Parzelle Nr. 95).

  • Die Landfläche für die Anlage beträgt nach erster Einschätzung 25 Hektaren
  • Der definierte Anlagen-Perimeter beindet sich ausserhalb von schützenswerten Gebieten (keine Überschneidung mit BLN-Gebiet, Moorlandschaft, Gewässerschutzzone, Wildruhezonen und Trockenwiesen)
  • Der Abstand der Anlage zum Waldrand beträgt ca. 15 Meter
  • Die Anlage ist vom Diemtigtal aus einsehbar

Solartische mit bifazialen Solarmodulen für einen erhöhten Stromertrag

Die Solartische werden am Hang in Reihen aufgestellt und mit einen Neigungswinkel von 60° montiert. Dadurch kann der Schnee rasch abrutschen. Zum Einsatz kommen bifaziale Solarmodule. Diese können sowohl mit der Vorderseite als auch mit der Rückseite Strom gewinnen. Zudem erzeugen sie auch bei diffusen Lichtverhältnissen Strom. Das erhöht den Wirkungs- und damit den Stromertrag. Die Solarmodule verfügen über eine antireflektierende Beschichtung, die eine äusserst geringe Blendwirkung zur Folge hat.

Landwirtschaftliche Nutzung der Flächen weiterhin möglich

Die Fläche bleibt für den landwirtschaftlichen Sömmerungsbetrieb weiterhin nutzbar («duale Nutzung»). Die Solarmodule befinden sich in einer Höhe von ca. 2,5 m über dem Boden, sodass Menschen, Tiere und Maschinen darunter Platz finden.

Vollständige Rückbaubarkeit und keine Belastung des Bodens

Die Unterkonstruktion wird mit Schraubenfundamenten im Boden befestigt. Die Schrauben ermöglichen eine vollständige Rückbaubarkeit des Fundaments und eine bessere Umweltverträglichkeit als Betonfundamente. Zudem wird die dauerhaft beanspruchte Fläche minimiert. Die Schrauben bestehen aus rohem Stahl, wodurch kein Zink in den Boden gelangt und eine hohe Umweltverträglichkeit gegeben ist.

Solartische mit bifazialen Solarmodulen für einen erhöhten Stromertrag

Die Solartische werden am Hang in Reihen aufgestellt und mit einen Neigungswinkel von 60° montiert. Dadurch kann der Schnee rasch abrutschen. Zum Einsatz kommen bifaziale Solarmodule. Diese können sowohl mit der Vorderseite als auch mit der Rückseite Strom gewinnen. Zudem erzeugen sie auch bei diffusen Lichtverhältnissen Strom. Das erhöht den Wirkungs- und damit den Stromertrag. Die Solarmodule verfügen über eine antireflektierende Beschichtung, die eine äusserst geringe Blendwirkung zur Folge hat.

Landwirtschaftliche Nutzung der Flächen weiterhin möglich

Die Fläche bleibt für den landwirtschaftlichen Sömmerungsbetrieb weiterhin nutzbar («duale Nutzung»). Die Solarmodule befinden sich in einer Höhe von ca. 2,5 m über dem Boden, sodass Menschen, Tiere und Maschinen darunter Platz finden.

Vollständige Rückbaubarkeit und keine Belastung des Bodens

Die Unterkonstruktion wird mit Schraubenfundamenten im Boden befestigt. Die Schrauben ermöglichen eine vollständige Rückbaubarkeit des Fundaments und eine bessere Umweltverträglichkeit als Betonfundamente. Zudem wird die dauerhaft beanspruchte Fläche minimiert. Die Schrauben bestehen aus rohem Stahl, wodurch kein Zink in den Boden gelangt und eine hohe Umweltverträglichkeit gegeben ist.

Umsetzung

Finanzierung

SimmeSolar wird von der Mountain Sun Technologies AG finanziert. Der Bund unterstützt das Projekt im Rahmen des «Solarexpresses» und übernimmt bis zu 60% der Investitionskosten – vorausgesetzt, das Projekt wird bis Ende 2025 öffentlich aufgelegt.

Beteiligung der Region

Die öffentliche Hand, grosse lokale Betriebe sowie die Stockhornbahn und die Bergbahnen im Diemtigtal  können sich zum Nominalwert am Eigenkapital beteiligen (+/-30%). Die Mehrheit bleibt bei der Mountain Sun Technologies AG.

Partner

Technische Partnerin für die Umsetzung der Anlage ist die BKW. Des Weiteren soll nach Möglichkeit das lokale Gewerbe involviert und beauftragt werden.

Die Anlage in Zahlen

  • Fläche: 25 ha
  • Potenzielle Kapazität: 25 MWp
  • Spezifischer Jahresstromertrag: 1’364 MWh/MWp
  • Winter spezifischer Ertrag: 555 MWh/MWp
  • Stromerzeugung insgesamt: 34 GWh
  • Stromerzeugung im Winter: 14 GWh
  • 45’000 Module auf 1’400 Modultischen
  • Tischlänge: 19,5 m
  • Tischhöhe: ca. 5,7 m

Angestrebter Terminplan

  • Q1/2025

    Beginn der Projektentwicklung

  • Mai-Juli 2025

    Gemeindeabstimmung, technische Bewertung und Standortentwicklung

    Mai-Juli 2025

  • Oktober 2025

    Veröffentlichung Baugesuch

  • Q1/2026

    Beginn der Ausführungsplanung und Vergabe

    Q1/2026

  • Q2/2026

    Baubeginn

  • 2028

    Inbetriebnahme

    2028

FAQs

Technisch

Die Leistung der Gesamtanlage beträgt 36.6 MVA, wobei der Standort Hornberg/Parwenge 12.7 MVA und der Standort Schneit 23.9 MVA ausmacht.

Insegsamt soll das Projekt 48.2 GWh produzieren. Im Vergleich: Der Stromverbrauch der Bergbahn Destination Gstaad (BDG) enstpricht ungefähr einer Höhe von 8 GW und ein durchschnittlicher Haushalt in der Schweiz verbraucht rund 5000 kWh. Somit könnte das Projekt vor allem in den intensiven Wintermonaten die BDG mit Strom unterstützen und zusätzlich rund 9000 Haushalte mit Strom versorgen.

Bis Ende 2025 müssen mindestens zehn Prozent der erwarteten Produktion der gesamten geplanten Anlage ins Netz eingespeist werden. Die gesamte Anlage soll bis Ende 2027 in Betrieb genommen werden.

Die Laufzeit des Projektes begrenzt sich auf 30 Jahre. Danach werden die Anlagen vollständig rückgebaut, sofern die Gemeindeversammlung keine weitere Betriebsphase beschliesst. Der vollständige Rückbau ist durch die Konstruktion mit Schraubenfundamenten möglich.

Die geplante Anlage in Schneit soll 22.4 ha gross werden. Das entspricht in etwa 18 Fussballfeldern.
Die geplante Anlage in Hornberg/Parwenge soll 12.7 ha gross werden. Das entspricht in etwa 10 Fussballfeldern.

Die geplanten Anlagen sind vom bewohnten Gebiet aus nicht sichtbar. Vom Golfplatz Gstaad wird ein geringer Teil der Anlage möglicherweise einsehbar sein. Von gewissen Gebieten der gegenüberliegenden Hänge des Hornbergs und Rinderbergs aus sind grössere Teile der geplanten Anlage einsehbar.

Die Solarmodule werden mit einer Antireflexionsbeschichtung gefertigt, womit die Reflexionen minimiert werden. Solarmodule mit einer solchen Beschichtung weisen eine geringere Leuchtdichte auf als normales Fensterglas. Deshalb sollten die Anlagen zu keiner Blendwirkung in besiedeltem Gebiet aufgrund der geplanten alpinen Solaranlage führen. Die von einer potentiellen Blendwirkung betroffenen Gebiete befinden sich in Zonen, wo Beobachter nur für kürzere Zeit (maximal einige Stunden) verweilen.

Natur

Einerseits bieten Anlagen in Berggebieten Vorteile durch die hohe Stromproduktion, vor allem in den knappen Wintermonaten (wenig Nebel, Reflexion durch Schnee).

Die Anlagen sind in Sömmerungsgebieten geplant. Einerseits handeln sich die Anlagen um Agro-Photovoltaik-Anlagen und andererseits werden sich die Solarmodule auf einer Höhe von 3 bis 3,5 Metern ab Boden befinden. Das bedeutet, dass Wiesen- und Weidenflächen unterhalb der Anlagen weiterhin landwirtschaftlich genutzt werden können.

Regional

Die gewählten Standorte Hornberg/Parwenge und Schneit weisen erstens eine Nähe zu schon bestehender Infrastruktur auf. Zweitens entspricht das landwirtschaftliche Gebiet mehrheitlich Sömmerungsbieten, womit es sich somit um Agro-Photovoltaik-Anlagen handelt, wo Wiesen- und Weidenflächen unterhalb der Anlagen weiterhin landwirtschaftlich genutzt werden können. Drittens kann das Projekt ausserhalb von schützenswerten Gebieten realisiert werden.

Es ist vorgesehen, dass sich die Gemeinde Saanen bis zu 30 Prozent (maximal CHF 3 Mio.) am Aktienkapital der Betreibergesellschaft (SolSarine AG) beteiligt. Damit erhält sie auch Mitspracherecht und Einsicht in die wirtschaftlichen Tätigkeiten.

Die Anlage wird CO2-neutralen Strom produzieren; sie trägt zur regionalen Versorgungssicherheit bei; die Bergbahnen können mit einem nach heutigem Stand guten/vernünftigen und vor allem über viele Jahre konstanten Preis rechnen; die Bevölkerung der Gemeinde Saanen kann sich beteiligen, wenn sie möchte. Die SolSarine AG hat den Sitz in Saanen und wird hier Steuern bezahlen.

Finanzen

Die Möglichkeit der Investoren Gewinn zu erzielen ist begrenzt. Dies ist eine Bedingung im Zusammenhang mit den Subventionen des Bundes.

Allgemein

Alpine Solaranlagen ergänzen die Stromproduktion vor allem im Winter. So kann die Eigenstromproduktion erhöht werden, mehr unabhängiger Strom produziert werden und der Strommangellage im Winter entgegenwirken. Im Sommer hingegen kann der Strom verwendet werden, um die Stauseen zu füllen oder zur Produktion von Wasserstoff.

Ja. In den Wintermonaten liefern die Gasspeicher und Stauseen mehrheitlich zu wenig Strom, um den Bedarf der Schweiz zu decken. Dafür sind die alpinen Solaranlagen genau in diesen knappen Wintermonaten durch die erhöhte Sonneneinstrahlung und Schneereflektion besonders effizient. Somit ergänzen alpine Solaranlagen die Stromsicherhheit in der Schweiz optimal.

Der Ausbau von Solaranlagen auf Dächern und bestehender Infrastruktur ist wichtig. In der Gemeinde Saanen wird nur 2.3% des Solarpotenzials auf bestehenden Gebäuden ausgeschöpft (im Vergleich zur Schweiz sind es 5%). Da Solarprojekte auf schon bestehenden Gebäuden jedoch oft kleinflächig und unabhängig voneinander sind, zeigt sich der Ausbau langwirig. Ein rascher Ausbau ist nicht realistisch, da für jedes einzelne Dach viele Abklärungen nötig sind und auch das Stromnetz vielmals erweitert werden muss. Zusätzlich dazu befinden sich viele Gebäude im Winter oft im Nebel oder Dachlächen sind Schneebedeckt. Dies bedeutet weniger Sonneneinstrahlung, weniger Schneereflektion und mehr Nebel. Das Solarpotenzial soll also auf schon bestehenden Gebäuden ausgeschöpft werden und durch alpine Solaranlagen auf über 1’500 m.ü.M. aufgrund derer Höhen- und Flächenvorteile ergänzt werden.

Mountain Sun Technologies AG

Die Mountain Sun Technologies AG (MST) unterstützt Projektentwickler bei der Planung, der Technologieauswahl und dem Projektmanagement für eine erfolgreiche Umsetzung ihrer alpinen Solaranlage oder entwickelt und treibt selbst Solarprojekte voran, dies aktuell in den Kantonen Bern, Glarus, Graubünden und Wallis. Als Zusammenschluss von Fachleuten aus den Bereichen Solartechnologie und Technoökonomie, Finanzen, Kommunikation und Tourismus bringt die MST die nötige Expertise für die Planung und Realisierung solcher Anlagen mit.

Beim Projekt SimmeSolar ist die MST Initiantin, Projektleiterin und stellt die Finanzierung sowie den Rückbau nach Projektende sicher.

Team

Gary Fegel
VR-Mitglied / Unternehmer

Lorenz Furrer
VR-Mitglied / Unternehmer

Matthias In-Albon
CEO Bergbahnunternehmen

Daniel A. Oechslin
VR-Präsident / Inhaber OE-EN Group

Andrea Scherz
Unternehmer, Hotelier